Krug

Manfred Krug

Manfred Krug
Zentralbild-Franke-25.3.70-pe-Berlin: Manfred Krug und Etta Cameron waren die Solisten eines Jazz-Konzerts am 24.3.70 im Berliner Friedrichstadtpalast. Mit dem Klaus-Lenz-Orchester boten die beiden beliebten Interpreten Schlager, Soul, Jazz, Beat, Songs und Lieder aus der Oper "Porgy and Bess" dar. Dieses erste öffentliche Konzert der beiden Künstler wird am 29.3.70 wiederholt."

Manfred Krug – geboren am 8. Februar 1937 in Duisburg: Seine bekannten Serienrollen ließen bis auf wenige Anspielungen im „Tatort“ schnell vergessen, dass Krug als Chanson- und Jazzsänger durch die DDR, Polen und die CSSR getourt war und Bühnenerfolge an der Komischen Oper Berlin in Gershwins „Porgy und Bess“ feierte (1970-76).

Der Wechsel zwischen Ost und West prägte sein Leben. Aufgewachsen in Duisburg ging Manfred Krug 1949 nach Scheidung der Eltern mit dem Vater in die DDR. In Brandenburg absolvierte er eine Lehre als Schmelzer. Vier Jahre Arbeit in einem Stahl- und Walzwerk nebst Abendoberschule folgten. Weitere Stationen: Staatliche Schauspielschule bis zum Hinauswurf 1954, Schauspielschüler am Berliner Ensemble, Bühnenreifeprüfung.

1956 kam Krug zum Film und zum Fernsehen. Wegen seiner kräftigen Statur und der Stirnnarbe spielt er häufig Halbstarke, Ganoven und Kriminelle. Erst 1960 erhält er in Frank Beyers Spanienfilm „Fünf Patronenhülsen“ als polnischer Brigadist eine anspruchsvolle Rolle. 1961 hat er Erfolg mit der autobiografisch geprägten Rolle des schnodderigen Martin Hoff in der Gegenwartskomödie „Auf der Sonnenseite“ – als gesellschaftliche Vorbildfigur kulturpolitisch gern gesehen. Mehrfach spielt er sozialistische und antifaschistische Heldenrollen. Der Bau-Brigadier Balla in Beyers Verfilmung des DDR-Bestsellers „Spur der Steine“ (1966) ist der SED jedoch zu anarchisch: der Film wird nach dreit Tagen aus dem Verleih genommen…

1976 unterstützt der populäre „DDR-Star mit Weltniveau“ den Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns und wird mit Berufsverbot bestraft. Krug stellt 1977 einen Ausbürgerungsantrag und geht nach West-Berlin.

Er tritt in TV-Shows auf und übernimmt nur gelegentlich prägnantere Aufgaben wie in Alexander von Eschweges TV-Film „Flächenbrand“ (1981) nach Max von der Grün oder in dem Dokumentarspiel „Joseph Süss Oppenheimer“ (Rainer Wolffhardt). Doch noch 1977 gewinnt er im Westen als Trucker in der weltumspannenden TV-Dauer-Serie „Auf Achse“ einen großen Bekanntheitsgrad. Dann auch als Chef des Detektivbüros Roth, als Hamburger „Tatort“-Kommissar Stöver und als gewitzt-phlegmatischer Rechtsanwalt in der Reihe „Liebling – Kreuzberg“. 1997 erkrankte Manfred Krug schwer, zeitweise war unklar, ob er überhaupt wieder vor die Kamera treten könne. Seitdem läßt er es etwas ruhiger angehen.

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