Wolf Biermann erhält Marion-Samuel-Preis

Wolf Biermann
ADN-ZB/Grubitzsch/1.12.89/ Leipzig: Biermann-Konzert/ Der Liedermacher, der nach jahrelangen Auftrittsverboten 1976 während einer BRD-Tournee ausgebürgert worden war, trat zum erstenmal wieder in der DDR auf. In der Messehalle 2 wurde er von den etwa 5.000 Besuchern mit einem Beifallsorkan empfangen. (siehe auch 47N)

Für seine „Arbeit zur Erinnerung und Aufarbeitung der Geschehnisse und Schicksale in der Zeit des Nationalsozialismus“ erhält Wolf Biermann am 7. Dezember in Augsburg den Marion-Samuel-Preis. Die Auszeichnung wird von der Stiftung Erinnerung an Institutionen und Personen vergeben, die sich „auf besonders wirkungsvolle Weise gegen das Vergessen, Verdrängen und relativieren der von Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Verbrechen wenden“ oder diese wissenschaftlich aufarbeiten.

Wolf Biermann habe dies in zahlreichen Gedichten, Liedern und Essays, sowie auch in seiner Nachdichtung von Jizchak Katzenelsons „Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ getan, schreibt Walther Seinsch, Ehrenbürger der Stadt Augsburg und ehemaliger Präsident des FCA, der die Stiftung Erinnerung 1999 gründete.

Marion Samuel, nach der der Preis benannt ist, wurde als 11-Jährige im Jahr 1943 nach Ausschwitz deportiert und ermordet. Auch viele Mitglieder aus Wolf Biermanns Familie wurden von den Nationalsozialisten getötet.

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